Eine letzte Pause

Eigentlich sollte heute die letzte Lektion erscheinen, allerdings wird eine letzte Pause daraus. Den in der Startankündigung stehende Vorlauf konnte ich bis jetzt ganz gut halten. Die Pause zwischendurch hat geholfen, ihn aufzufüllen, neigte er sich zum Ende, aber diesesmal habe ich es nicht geschafft. Die Anforderungen auf Arbeit waren zeitraubend, sodass wenig Zeit und Nerven blieben, diese letzte Lektion zu gestalten.

Nun möchte ich die letzte Lektion nicht einfach nur kurz hinschreiben, sondern wie alle anderen Lektionen durchdenken und nicht zu Papier bringen aber in einen Blogbeitrag gießen. Bis jetzt waren Sie als Individualisten unterwegs, waren Individualreisende im Social Media Land. In der letzten Lektion wird es um die Frage gehen, wie man vielleicht gemeinsam eigene Abenteuer in diesem Land starten kann, regelmäßig und mit bleibenden Spaß.

Also geben Sie mir etwas Zeit, diese Lektion fertig zu schreiben. Diese Woche werde ich nicht dazu kommen, aber in der darauffolgenden Woche habe ich genug Zeit. Die letzte Lektion wird es daher nicht heute, sondern erst am 12.10.2020 geben.

Tools, Tools, Tools

Wissen Sie, was für einen Wahnsinn Sie inzwischen kennengelernt haben? Dies ist eigentlich keine wirklich Lektion, aber am Ende doch, denn am Ende geht es hier um Tools. Als erstes finden Sie nochmal eine Tabelle mit allen Tools der vergangenen Lektionen, die wir genutzt oder die zumindest erwähnt worden sind. Im zweiten Teil dieser eigentlich letzten Lektion geht es darum, wo man weitere Tools finden kann.

Tools aus den vorangegangenen Lektionen finden Sie auf der Extra-Seite zum Modul 7. Ich fand es überraschend, wie lang die Tabelle dafür geworden ist.

Weitere Tools finden

Nichts leichter als das, weil gefühlt gibt es davon mehr, als man je gebrauchen kann. Oft kommt es auf Details an.

  • eigene Anforderungen und gewünschte Ergebnisse
  • Funktionsumfang im Detail
  • Datenschutz
  • Lizenzvergabe (z.B. Creative Commons)
  • Nutzungslizenzen (nur privat, auch als Bildungseinrichtung, non-commercial etc.)
  • Kosten

Oft gibt es zu bekannten Social-Media-Angeboten eigene Empfehlungs- und Expertenseiten, die weitere Tools gesammelt haben und ihre Funktionsweise und Mehrwerte vorstellen, z. B.

Beliebt sind auch Seiten, die einem sagen, welche Tools man kennen sollte.

Da die Welt der Tools in ständiger Bewegung ist, sollte man aber immer darauf gefasst sein, dass die vorgestellten Tools vom Anbieter vom Netz genommen wurden oder dass sich die Nutzungsbedingungen geändert haben. Oft jedoch lassen sich die Funktionen eines Tools dann durch ein oder zwei andere ersetzen.

Es gibt auch Seiten, die sich darauf spezialisiert haben, Tools für bestimmte Zwecke vorzustellen, z.B.

Auch spezialsierte Twitter-Accounts können immer mal wieder interessante Tools verlinken.

Blogs der bibliothekarischen Community können ebenfalls hilfreich sein, wenn man dort mal schaut.

Gerade auch im Bildungsbereich lassen sich immer wieder gute Tools entdecken, die auch in Bibliotheken gut genutzt werden können.

Die Liste könnte ich jetzt weiter verlängern und wäre trotzdem lange noch nicht fertig. Am Ende müssen Sie entscheiden, ob Sie selbst eine Lösung finden können oder Hilfe in Form eines Tools benötigen, ob das Tool dann Ihre Anforderungen erfüllt oder nicht. Das kostet unter Umständen Zeit und oft helfen Empfehlungen von Kolleg:innen, Bloggerkolleg:innen oder der ein oder andere Blogbeitrag.

Entdeckeraufgabe

Ihre Aufgabe diesesmal ist es, sich ein Tool selbst zu erarbeiten, d.h. Sie müssen nicht von Null anfangen, da es bestimmt Hilfeseiten und FAQs beim Tool oder einen Blogbeitrag dazu gibt.

Suchen Sie ein Tool für „Social Bookmarking“ oder „Infografiken“.

Schreiben Sie einen Beitrag darüber und beantworten Sie folgende Fragen:

  • Welche Funktionen bietet das Tool?
  • Wo könnte das Tool (in der Bibliotheksarbeit) eingesetzt werden?
  • Was ist bei der Anmeldung zu beachten und den nachfolgenden Einstellungen?
  • Entstehen Kosten?

Ich bin gespannt auf Ihre Antworten. Setzen Sie doch einfach einen Bezug auf diese Lektion (Link) oder schreiben Sie hier einen kurzen Kommentar mit Link zu Ihrem Beitrag.

Für diesen Beitrag haben Sie zwei Wochen Zeit. Danach gibt es noch eine letzte abschließende Lektion, denn wir haben uns nun deutlich dem Ende genähert und interessante Themen und Sight-Seeing-Objekte auf unserer Route genauer betrachtet. Also, viel Spaß bei dieser Lektion und bis zum letzten virtuellen Treffen am 28.09.2020

Quiz- und Gaming zum Lernen

Quizzen und Gamen in Bibliotheken? Für viele Bibliotheken, sowohl öffentliche als auch wissenschaftliche Bibliotheken, gehören Gaming-Elemente inzwischen als Teil insbesondere von Schulungsangeboten zur täglichen Arbeit dazu. Diese Lektion wird einen kurzen Blick auf die Welt der Games in Bibliotheken werfen, wobei es nicht um die Ausleihe von Games geht, sondern um Anwendungsmöglichkeiten in der Bibliotheksarbeit. Die Lektion wird kurz sein und diesmal wird es keine Hausaufgaben geben. 😉

Disclaimer: Ich habe bei meiner Arbeit nicht direkt mit Spielen / Gaming zu tun. Die hier gemachten Ausführungen sind angelesen oder beruhen auf Beobachtungen als Teilnehmerin von Veranstaltungen, die Gaming-Elemente enthielten.

Digitale Spiele, die gespielt werden, verweisen auf die alltäglichen Interessen und Träume – seien es Sport-, Musik-, Knobel-, oder Abenteuerspiele. Darum sollte man schauen, ob diese Spiele nicht mit der Realität verknüpft werden oder umgekehrt in die Realität übertragen werden können. Spielend lernen, heißt etwas einfach zu (er)lernen. Das Lernen passiert nebenbei und mühelos. Warum sollte man sich das in der Bibliothek nicht zunutze machen?

Bibliotheken können ein realer Ort für virtuelle Spielcommunitys werden, d. h. sie können als Treffpunkt für Gamer oder als Austragungsort für Videospieltuniere werden, da sie oft neben der passenden Infrastruktur (Strom, WLAN, Toiletten etc.) auch den Platz bieten können, den es dafür benötigt. (Beutelspacher 2019)

Daneben können Spiele als Teil von Veranstaltungen Ausgangspunkt für die Thematisierung von Themen wie z. B. Medienkompetenz, Spielsucht oder Gewaltverherrlichung in Spielen werden.

Auffällig ist, dass die meisten Tipps und Tricks, aber auch die Beschäftigung mit Gaming sich i. d. R. um die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen dreht. Doch erreicht man durch Spiele nicht nur unsere Jüngsten, sondern alle Altersstufen von Bibliotheksnutzer:innen.

Spiele rund um Bibliotheken und Leseförderung

  • Letterheinz „als Informationsvermittler“ – Beitrag im Bibliotheksforum Bayern, 01 (2007) H 2, S. 111
  • App Lesestart (Android, iOS) – mit dem Lesestart-Känguru wird die Bibliothek besucht und man kann in fünf spannende Bücherwelten eintauchen. Die App unterstützt das Programm „Lesestart„, welches die Stiftung Lesen im Auftrag des BMBF durchführt. Ziel ist es, allen Kindern Lust aufs Lesen zu machen. Auch Öffentliche Bibliotheken sind Teil des Programms.

Spiele können aber auch zur Aktivierung bei Schulungen und / oder zur Lernkontrolle eingesetzt werden. Dabei geht es um game-basiertes Lernen.

Aktivierende Spiele

Escape-Game

Ein im Rahmen der Vermittlung von Open Access eingesetzte Spielvariante ist Escacpe-Game. Mit dieser Spielform kann ein kleines Abenteuerspiel in der Bibliothek oder zu einem Thema organisiert werden. Dabei müssen in einem realen oder virtuellen Raum innerhalb einer Bestimmten Zeit Rätsel gelöst und Gegenstände gefunden werden, um aus dem Raum zu entkommen. Dabei spielt kann man als Einzelperson oder Gruppe spielen. Ein Beispiel ist dafür ist „Escape the room and enter Open Access – Escape Games in der Wissensvermittlung“ der Bibliothek des Museums für Naturkunde in Berlin (siehe Trojok 2020).

Actionbound-Spiele

Actionbound ist eine Schatzsuche, bei der man mobile Abenteuer und interaktive Guides für Smartphones und Tablets gestalten kann. So lassen sich mit diesem Spiel Klassenralleys und Bibliothekstouren gestalten, bei denen die Teilnehmer:innen aktiv einem Parcours folgen, Rätsel und Aufgaben unter Zeitdruck lösen und am Ende einen „Schatz“ gewinnen können, wobei sie ganz nebenbei spielerisch viel über die Bibliothek gelernt haben. (Hochstein 2018). Die App Actionbound kann am PC mit Inhalten gefüllt und mit Smartphone oder Tablet gespielt werden. Die App ist kostenpflichtig, aber die Jahresgebühren sind verhältnismäßig gering. Leider sind die Kosten für Wissenschaftliche Bibliotheken deutlich höher als für Öffentliche Bibliotheken.

BIPARCOURS ist eine App, welche vom Bildungspartner NRW für schulische und außerschulische Lernorte angeboten wird. Die App (Android, iOS) bietet Quizzelemente sowie Foto-, Video- und Audioelemente, einen QR-Code-Scanner und Ortsangaben. Berechtigt zur Nutzung sind leider nur Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Die App ist im Einsatz vergleichbar mit Actionbound.

Lernkontrolle

Kahoot!

Kahoot! ist eine Quizz-App, mit der Wissensstände abgefragt werden können. Dabei handelt es sich um ein Freemium-Angebot, welches aber nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten in der Basic-Funktion bietet.

LearningSnacks

LearningSnacks – Bei den Snacks wird ein Chatbot-Gespräch simuliert. Dabei stellt der Bot Fragen und der/die Antwortende kann aus mehreren Antworten wählen. (Beispiel: FollowUp Bibliotheksbenutzung) Die LearningSnacks können nach Anmeldung selbst gestaltet werden.

Sonstige Gaming-Angebote

Beim JigsawPlanet können Sie eigene Online-Puzzels erstellen. Die können z.B. im Rahmen der Unterstützung bei der Lösungsfindung zusammengepuzzelt werden, den nächsten Hinweis bei einer Bibliotheksralley beinhalten oder einfach nur per Bild die Bibliothek ein bisschen näher bringen. (Beispiel)

Lost in Antarctica soll dabei helfen, das wissenschaftliche Arbeiten zu erlernen. Entwickelt wurde das „Serious Game“ dur die Universitätsbibliothek und das Institut für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Braunschweig. In 12 Leveln kämpfen sich die Spieler:innen durch Themen wie Recherche, wissenschaftliches Schreiben, Urheberrecht, Citavi, Zitieren und Bibliografieren, Zeitmanagement und anderes.

WebQuest ist eine Herausforderung, bei der Fragen durch Recherche im Internet gelöst werden können. Dabei geht es eher um ein problem- und handlungsorientiertes Lernen als um das Erlernen von klassischer Informationskompetenz. Beim ULB-Tutor der ULB Münster können Sie beispielsweise eine solche WebQuest durchspielen.

Einfache Lernspiele lassen sich zudem mit LearningApps.org erstellen. Hier haben Sie verschiedenen Möglichkeiten, ein Spiel zu gestalten.

Literatur

Beutelspacher, Lisa: Auf zu neuen Abenteuern!; In: o-bib. Das offene Bibliotheksjournal; 6 (2019) 3, S. 56-69, DOI: 10.5282/O-BIB/2019H3S56-69

Boss, Catharina: Gaming in Bibliotheken: Wie Bibliotheken
das nächste Level knacken wollen
, B.I.T.online, 22 (2019) 1, S. 67-69.

Hochstein, Bianca; Topf, Romy: Kein Selbstläufer – jedoch hilfreiches Werkzeug : Wie man die App Actionbound in den Bibliotheksalltag einbauen kann – Ein Anwenderbericht; In: BuB, 70 (2018) 05, S. 270-271, urn:nbn:de:0290-opus4-160087

Pianos, Tamara; Burblies, Christiane, Krüger, Nicole: Boah ist das langweilig! – Aktivierende Methoden für IK-Veranstaltungen, In: Hands-On Lab analog, 107. Deutscher Bibliothekartag in Berlin 2018. urn:nbn:de:0290-opus4-33190

Trojok, Anotonia: Escape the room and enter Open Access – Escape Games in der Wissensvermittlung; In: Themenkreis 2: Bibliothek als physischer Ort, 109. Bibliothekartag 2020. urn:nbn:de:0290-opus4-170455