Seit dem Turmbau von Babel sprechen wir in verschiedenen Sprachen und müssen uns daher mit Übersetzungstools auseinandersetzen, wenn wir uns miteinander sicher verständigen wollten. Google Translator, Bing Translator, Deepl & Co, helfen uns da weiter. Text kopieren, eingeben und voilá, da ist die Übersetzung.
Oft merkt man dann aber beim genauen lesen, dass es zwar übersetzt ist, aber manchesmal haarscharf dran vorbei geht. Jetzt kann man natürlich selbst überlegen, welcher Begriff besser geeignet wäre, um das Ergebnis treffender auszudrücken. Der Gesamtzusammenhang kann helfen, Hintergrundwissen auch, aber oft kommt man einfach nicht auf den passenden Begriff. Hier kann oft eine Einwort-Übersetzung unterstützen.
Für diese kurze Betrachtung habe ich in die Textübersetzungsfelder (sofern vorhanden) bei allen den gleichen englischsprachigen Text eingegeben und bei der Einwort-Übersetzung ebenfalls.
Babelfish ist ein kleines Tool, das ganze Texte gut übersetzen kann. Es bietet eine gute Kombination von Text- oder Einwort-Übersetzung an einer Stelle an. Man kann auch weitere Übersetzungen vorschlagen. Die Textübersetzung ist okay, kommt aber nicht an Deepl, Google und Bing heran. Bei der Einwort-Übersetzung zeigt Babelfish eine Liste möglicher Übersetzungen für den eingegebenen Begriff an. Klickt man dann auf den übersetzten Text/Begriff, wird er in die Zwischenablage gespeichert und kann dann im eigenen Text weiterverwendet werden.
Eine weitere Alternative, allerdings nur für die Einwort-Übersetzung bzw. kurze Satzgruppen wäre Linguee. Das Tool zeigt neben wörtlichen Übertragungen den Begriff auch in Satzzusammenhängen an. Allerdings könnte hier problematisch sein, dass Linguee dabei sich meistens auf übersetzte deutsche Webseiten bezieht und somit auch typische Übersetzungsfehler beinhalten kann.
Altgedient ist LEO, welches neben dem Wörterbuch auch über ein Forum verfügt, bei dem man ggf. auch sehr gut fündig wird oder seine Fragen loswerden kann. Die Antworten helfen oft weiter als typisches Schulenglisch. Daneben gibt es Flexionstabellen, die einem auch grammatikalisch weiterhelfen können. Dies fehlt bei allen anderen Tools, die ich mir angeschaut habe. Eine Textübersetzung gibt es nicht. Die richtige Aussprache kann man sich auch vorlesen lassen.
Google Translator bietet neben der Textübersetzung auch die Möglichkeit, einzelne Wörter zu übertragen. Bei der Einwort-Übersetzung werden ebenfalls Alternativen angeboten. Daneben werden auch Definitionen für den zu übersetzenden Begriff angezeigt und Synonyme. All dies kann beim Verständnis deutlich weiterhelfen. Die richtige Aussprache kann man sich auch hier vorlesen lassen.
Deepl überzeugt bei der Textübersetzung und ist dabei aus meiner Sicht die Empfehlung Nr. 1, kann aber – auch durch seine Gestaltung – leider nicht ganz mit den anderen Angeboten bei der Einwort-Übersetzung mithalten. Unter dem Übersetzungsfeld wird der gesuchte Begriff in ein bis zwei Sätzen verwendet, allerdings unterstützen die nur die Hauptübersetzung. Erst darunter werden weniger übliche Übersetzungsoptionen angeboten.
Fazit: Die Übersetzungshilfen unterscheiden sich meist auf den ersten Blick kaum und gerade für eine reine Verständnisübersetzung reichen die bekannten Verdächtigen. Die Textübersetzungen helfen einem oft genug weiter, leider sind sie häufig gerade für wissenschaftliche Texte oder Fachtexte nicht spezifisch genug. In dem Fall braucht man oft eine andere Übersetzungshilfe für die spezifischen Wörter.
Dafür gibt es verschiedene Tools, die einem unterschiedliche Übertragungsmöglichkeiten vorschlagen. LEO, Babelfisch, Linguee können mit ihren Alternativvorschlägen für einzelne Wörter wirklich eine hervorragende Ergänzung sein. Ein gutes Ein-Tool-für-alle-Übersetzungslagen ist der Google Translator, Deepl ist die beste, automatische Textübersetzung und LEO ist oft für Einzelfragen mein Favorit. Der Mix macht’s!
Dieser Blogbeitrag ist Teil der der Adventskalender Blogparade 24 Tools aus dem Netz im Einsatz für Bibliotheken #netzadvent2020: